Ein Kommentar
Gerade in der momentanen Situation rund um das Coronavirus entstehen hitzige Diskussionen in politscher, sozialer, wirtschaftlicher aber auch in bildungspolitischer Hinsicht.
Die neuen Herausforderungen, die die eingeforderte Distanz zu Zeiten des Lockdowns mit sich bringt, wie bspw., dass einige Betriebe und alle Schulen bundesweit schließen mussten, wurden unterschiedlich lässig gehandhabt:
Während viele Firmen ihren Mitarbeitern umgehend die Möglichkeit gaben, im Homeoffice zu arbeiten (was in den meisten größeren Firmen wie Siemens und Elektrolux schon Gang und Gäbe ist), standen die Schulen in ganz Deutschland vor einem großen Problem:
„Wie zur Hölle kann man nun seine Schülerinnen und Schüler weiterhin unterrichten, wenn nicht im gewohnten Klassenzimmer?!“
Nun ja, einen richtigen Vorwurf kann man ja in dieser Situation niemandem machen- denn wer hätte schon gedacht, dass mindestens die erste Hälfte des Jahres 2020 im Zeichen einer Pandemie stehen wird! Doch eines scheint sich hier trotzdem herauszu-kristallisieren: die Digitalisierung ist noch immer nicht vollständig in Deutschlands Schulen angekommen.
Zwar gibt es mittlerweile in einigen Schulen die beliebten Smartboards, dennoch ist der Einsatz digitaler Medien sehr oberflächlich, wie bspw., dass Bilder nun nicht mehr über eine Folie am OHP gezeigt werden, sondern mithilfe der Dokumentenkamera projiziert werden, oder etwa, dass ein Video nun auf dem Smartboard per YouTube angesehen wird und nicht mehr über eine extra für den schulischen Unterricht produzierte Videokassette auf einem veralteten Kastenfernseher angesehen wird.
Aber ist das wirklich alles, was digitale Medien können? Bedeutet zeitgemäßer Unterricht, dass ältere Medien schlichtweg durch modernere, digitale Medien ersetzt werden?
Ich sage eindeutig: Nein!
Zeitgemäßer Unterricht im Angesicht der Digitalisierung sollte beinhalten, dass sowohl Lehrerinnen und Lehrer, als auch Schülerinnen und Schüler das WWW und dessen stetigen Wandel aktiv mitgestalten, was durchaus bedeuten kann, dass im Unterricht künftig viel am Tablet/ Laptop gearbeitet wird und die altbewährten Prüfungsformate unter Anderem durch Projektarbeiten, wie bspw. Erstellen von Wikis zu bestimmten, Padlets als Art Mindmap und Recherche, Loom- Videos als Erklärvideos/ Referatformat und vieles mehr ersetzt werden.
Das hierfür noch viel Überzeugungsarbeit, bessere digitale Ausstattungen der Schulen in Deutschland, Schulungen für Lehrpersonen/ bzw. zusätzliche Einstellungen medial kompetenten Personals an Schulen und vor allem: wieder mehr Geld in Bildung investiert werden muss, damit diese (Bildung) überhaupt zeitgemäß sein kann, ist dabei offensichtlich.
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