Zeitgemäßer Unterricht bedarf vordergründig einem Paradigmenwechsel von der Oralität, der Typographie und der Skriptografie hin zur Digitalität, der sich als tatsächlicher struktureller Wandel vollziehen muss. Das bedeutet, dass eine solche Form des Unterrichts mehr bieten muss, als Tafeln durch bloße Whiteboards zu ersetzen und dies als Idealbild des digitalen Unterrichts zu titulieren. Es ist daher essenziell wichtig, dass der Einsatz von Medien im Unterricht einen didaktischen Mehrwert besitzt. Die neuen Medien müssen also im Unterricht sinnvoll und gezielt verwendet werden, da mit deren Nutzung nicht automatisch auch ein effektiveres Lernen und ein höherer Lerneffekt seitens der SuS einhergeht. Ferner sollte die bekannte Lehrmethode des Frontalunterrichts allmählich aus den Klassenzimmern verschwinden und stattdessen durch kollaborative, offene und vor allem schülerzentrierte Aufgabenstellungen und Lernformate ersetzt werden. Entscheidend ist in unserer heutigen, technologisierten Welt nämlich nicht mehr ausschließlich, wie viel Faktenwissen ein Mensch besitzt -da man hierfür ohne Weiteres auch das Internet konsultieren kann- sondern welche Kompetenzen ein/e Schüler/in aufweist. Doch diese erlernt man selbstverständlich nicht durch reines Auswendiglernen, sondern durch eine aktive Beschäftigung mit dem Lernstoff und durch einen regen Austausch im Unterricht, was durch die neuen Medien letztlich unterstützt werden kann.  Gleiches gilt auch für Prüfungsformate, die mittlerweile als veraltet zurückgewiesen werden müssen und durch neue, alternative Methoden ersetzt werden könnten. Für den Deutschunterricht würde es sich beispielsweise anbieten, Noten auf Portfolios zu vergeben, die durchaus auch digital gestaltet werden können. Denn nur durch das eigene Gestalten von Medienbeiträgen wird man auch die Medienkompetenzen der Schüler/innen schulen und fördern können. Auch ein Austausch über die Grenzen des Klassenzimmers hinweg wäre denkbar und würde zu effektiven Gruppenarbeiten beitragen. So kann man sich über Plattformen wie eTwinning mit anderen Partnerklassen zusammenschließen und gemeinsam digital an der Realisierung von selbstgewählten Projekten arbeiten oder durch Videokonferenzen und Chaträume miteinander in Kontakt treten. Damit wird ersichtlich, dass sich der neue, zeitgemäße Unterricht aus folgenden vier Qualitätsmerkmalen rekrutieren sollte: nämlich aus Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritischem Denken. 

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