In Bezug auf den zeitgemäßen Deutschunterricht finde ich insbesondere das Argument überzeugend, dass Leute trotz bestehender Vorteile aufgrund von Gewohnheiten an vorhandenen Paradigmen festhalten. Sicherlich ist dies als ein Grund anzusehen, warum die Integration der Medialen Bildung in den Unterricht nur zögernd verläuft. Andererseits stellt sich die Frage, ob Mediale Bildung wirklich auf die Integration der Medien im Unterricht abzielt oder ob nicht vielmehr die Notwendigkeit bestehen würden, den Unterricht grundlegend an die Arbeit mit den neuen Möglichkeiten anzupassen. Folgt man dem Modell, dass als wesentlicher Aspekt einer Kommunikation die Auswirkungen des verwendeten Mediums auf die Gesellschaft sind, ergibt sich die Frage, ob nicht vielmehr die Überlegung anzustellen ist, wie der bereits bestehende Unterricht an die Chance der digitalen Bildung anzupassen ist und nicht wie diese zu integrieren sind. Dennoch geht aus der Geschichte unserer Wissenskultur hervor, dass trotz Entstehung der Skriptografie sowie der Tyopgrafie in unserer Gesellschaft immer eine Kombination verschiedener Vermittlungsarten bestehen geblieben ist. Die heutige Wissensvermittlung profitiert beispielsweise auch im schulischen Kontext von den Chancen der schriftlichen Fixierung und dennoch existieren Situationen, in welchen die mündliche Form als Medium der Wiedergabe bevorzugt wird. Deswegen ist mein Standpunkt in Bezug auf die digitale Bildung, dass es auch hierbei notwendig ist, Medien nicht nur als ein weiteres Medium der Wissensvermittlung zu betrachten. Vielmehr sollte eine reflektierte Abwägung darüber stattfinden, wo bereits bestehende Methoden durch den Einsatz von Medien optimiert werden können und wo die Vorteile der bereits bekannten Vorgehensweisen beizubehalten sind.

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